Germknödel kannte ich lange Zeit nur in der tiefgekühlten Fertigversion und von den etwa drei Mal, die ich in meinem Leben auf einer Skihütte war.
Wie viel besser selbstgemachte Germknödel schmecken, fiel mir deshalb erst im Januar auf, wo ich dieses Rezept der Glücklichmacherei erstmals ausprobiert habe. Damals habe ich keine Fotos geschossen, weshalb es bei einer Erwähnung im Zuckersüß 270 blieb.
Weil ich beim zweiten Germknödelkochen vergangene Woche immer noch so begeistert vom Ergebnis war, fotografierte ich sie doch noch – obwohl ich nur einen LED-Streifen am Küchenkastl zur Beleuchtung hatte.
Das war aber gar nicht die einzige Improvisation für diesen Blogpost. In unserer WG-Küche gibt es zwar gefühlte Millionen Töpfe und einige mehr oder weniger sinnvolle Gerätschaften (Popcorn-Maschine, Reiskocher, Eierkocher), aber leider keinen Dampfgarer, eine Couscoussière (in Marokko wäre das nicht passiert!) oder entsprechenden Topfeinsatz.
Doch in Salzwasser gekochte Germknödel kommen in ihrer Konsistenz einfach nicht an gedämpfte heran. Statt einer glatten, festen Oberfläche und fluffigem Inneren führt das in Wasser ziehen lassen zu kompakten, glibschigen Knödeln – nicht das, was ich mir unter Germknödeln vorstelle. Ich fand einen Topf, in dem unser Metallnudelsieb (eines mit wenigen Löchern, kein feinmaschiges zum Passieren) gut Platz hatte und also einen passablen Dampfgarer abgeben würde, aber ich hatte wenig Lust, meine 12 Germknödel in vier Anläufen zu garen.
Deshalb sah ich mich nach zusätzlichen Möglichkeiten – aka metallenen Küchenutensilien mit Löchern – um, und fand: eine Käsereibe! Und tatsächlich, die Konstruktion Topf auf Käsereibe auf Topf (einzig wichtig: gleicher Topfdurchmesser!) produzierte genauso gute Germknödel wie das klassischere Sieb-in-Topf-mit-Deckel.
Und wenn ihr euch fragt, warum ich überhaupt 12 (!) Germknödel gemacht habe: Sie halten sich leicht zwei Tage im Kühlschrank und schmecken auch aufgewärmt (sogar aus der Mikrowelle) sehr lecker. Wenn schon aufwändig kochen, dann richtig!