In dieser Woche erfüllte ich mir einen Traum, der mich die ganzen fünf quasi Küchen-losen Monate in Nancy verfolgte: Eine fancy Dinnerparty. Sämtliche Spießigkeitsvorwürfe diesbezüglich ließ ich an mir abprallen und erdachte ein 6-gängiges, fast vollkommen veganes (auf Burrata als einzige Tierprodukts-Komponente musste der betreffende Gast einfach verzichten) Menü, dem ich bald einen eigenen Post widmen werde.
In Vorbereitung auf den Abend machte ich eine Shoppingtour durch Wien, die mich nicht nur zu Krimskramsgeschäften für Servietten und Papierbecher führen sollte, sondern auch zum Apple Store auf der Kärntner Straße. Einen solchen hatte ich noch nie betreten und erst recht nicht mit zielstrebiger Kaufabsicht. Ich ließ mich trotzdem von der netten Atmosphäre einlullen und tippte auf einigen Touchscreens herum. Irgendwann sprach ich dann doch eine Mitarbeiterin an, denn ich hätte den Apple Pencil nicht mal testen müssen, um zu wissen, dass ich einen haben will (digitale Sketchnotes FTW!). Was dann folgte, ist einen Vermerk in meinem persönlichen Techniktagebuch wert (für das tatsächliche ist ein Besuch im Apple Store wohl etwas zu banal): Die Mitarbeiterin bestellte auf ihrem iPhone, das in einer sehr dicken Hülle steckte, einen Pencil aus dem Lager. Bis der ankam, fragte sie mich nach Studi- und Personalausweis, die mir 10% Rabatt bescheren sollten. Ob es ein bisschen mehr als 10€ wert sind, dass Apple nun meine Perso-Nummer hat oder sie zumindest zwischenzeitlich irgendwohin zum Abgleich übermittelt hat? Mein Pencil war jedenfalls endlich da und ich zahlte per Kreditkarte. Das entsprechende Lesegerät war nicht etwa in einem Kassenterminal am anderen Ende des Geschäfts verbaut, sondern auch gleich in der Hülle, in der das Mitarbeiterinnen-iPhone steckte. Meine Rechnung wollte ich auch auf Papier haben (voll antik, ich weiß), und diesmal bewegte sich die Verkäuferin doch von mir und dem iPad neben mir weg. Sie beugte sich unter den Nebentisch, der von oben ganz genauso stylish aussah wie der an dem wir gerade noch beide standen, und holte einen ziemlich langen Thermokassenpapierbeleg hervor. Sehr erstaunlich, dieses Geschäft.
Wäre das alles noch nicht genug Konsum für einen Dienstagnachmittag, gabs noch Eis beim Biosk im MQ (Himbeere-Veilchen, sehr lecker, und Pistazie-Kürbiskern, nicht ganz mein Fall) und Abendessen mit Freund_innen bei Xu’s Cooking.
Außerdem nahm ich einmal wieder einen Zug quer durchs Land: Das verlängerte Wochenende verbrachte ich auf einer (der) Almhütte bei Salzburg. Dort wanderte ich gemeinsam mit Freund_innen ein bisschen herum, aß großzügig Pofesen und Kaspressknödel(suppe) und genoss die Ferien. Ungünstigerweise hatte ich die Bücher, die ich mitnehmen wollte, aufgrund ihres Gewichts doch wieder ausgepackt und fand mich beinahe in der Situation gar nichts mehr zum Lesen zu haben! Bis ich an diesen Punkt gelangt war, hatte ich einen Zeitschriftenstapel verschlungen: Die aktuelle Ausgabe des fluter (abonniert den doch bitte, der ist sogar kostenlos!) und auch den Augustin, das biber-Magazin (wobei ich die Anzeige des Bundesfinanzministerium kurzzeitig für einen Scherz nach onatcers Ministeriengenerators gehalten habe), und das Datum vom März, auf dessen Aufbewahrung ich bestanden hatte. Der mehrtägige Aufenthalt im Funkloch (nicht einmal nach dem Erklimmen eines Berggipfels wurde ich mit LTE/3G-Netzabdeckung belohnt!) bewog mich zum Durchforsten meines Downloadordners nach PDF-Leseproben. Und siehe da: ich fand zwischen tausenden Vorlesungsslides zwar keine Leseprobe, dafür aber die Kurzgeschichte „Story of my life“ von Ted Chiang, auf der „Arrival“ basierte. Bald wurde es aber eh dunkel (so richtig dunkel, denn außer zwei Taschenlampen und einer LED-Leiste über dem Tisch gab es im Umkreis von 2km wohl kein künstliches Licht) und mein Unterhaltungsproblem löste sich durch Müdigkeit (hi, Biorhythmus!) einfach in Luft auf.
Und dann war da ja noch was mit Mond im Erdschatten?
Hier sind meine Links der Woche: Zuckersüß 297 weiterlesen