Mochi-Kuchen mit schwarzem Sesam

Das ist der BonAppetit-Kuchen, den ich in den letzten zwei Wochen gefühlte zehn Mal im Blog erwähnt habe, bevor ich ihn überhaupt getestet habe.

Der Guss ist so schwarz, dass er farblich fast mit meiner Teekanne mithalten kann.

Und was soll ich sagen: Das Rezept ist schrecklich. Nicht der Kuchen – der ist sehr interessant – nein, das Rezept. Amerikanische Mengenangaben (die Idee, die Menge *kalter* Butter in Cup-Volumenmaßen anzugeben?!?!?) bringen mich ohnehin regelmäßig zum Schimpfen. Aber die Anleitung für diesen Kuchen musste ich bestimmt fünfmal lesen (und ich bin eine doch halbwegs erfahrene Bäckerin), weil man an verschiedenen Schritten im Rezept Teilmengen der in Cups angegebenen Mengen in der Zutatenliste braucht und ich wieder alles deppert ausmessen (statt einfach zu wiegen!) musste. Meine Mitbewohner unterstellten mir dann erstmal „Freude am Sudern*“, aber ich schwörs**, am Kuchenbacken selbst lag mein Ärger sicher nicht!

* (dt.: jammern)
** warum will ich immer Wallah sagen, wenn ich irgendwo was von „schwören“ lese oder selber schreibe??

Eine Oberfläche, wie frisch geteert…

Ich habe mir natürlich alle Gewichtsangaben aufgeschrieben und versucht, das Rezept unten nicht nur aus dem Englischen zu übersetzen, sondern auch ein bisschen einfacher zu gestalten. Ganz einfach, straightforward, ist dieser Mochi-Kuchen mit schwarzem Sesam trotzdem nicht, aber das könnte man auch nicht von seinem Geschmack behaupten.

Als ich den schwarzen Sesam erst geröstet und dann gemahlen habe, breitete sich ein intensiver Duft von Blumenerde in der Küche aus und auch beim Reinbeißen lässt sich diese Note noch erahnen. Die Konsistenz ist dank des Klebreismehls ziemlich gummiartig, aber sonst wärs ja auch gar kein Mochikuchen. Der Karamellguss ist schwarz wie Teer und auch angeschnitten könnte eins glauben, der Kuchen ist völlig verbrannt. Und dennoch fand ich den Kuchen insgesamt richtig gut, er ist wirklich sehr anders als alles, was ich sonst so backe.

Mochi-Kuchen mit schwarzem Sesam – Rezept

nach Black Sesame Mochi Cake With Black Sesame Caramel von Bon Appetit

Kuchen
113 g Butter
100 g schwarzer Sesam
150 g Zucker
2 Eier
240 ml Milch
80 g Sahne
250 g Klebreismehl (glutinous sweet rice flour)
1 TL Backpulver
Salz
Karamellguss
100 g Zucker
3 EL Wasser
Salz
60 g Sahne
+ 1 EL heller Sesam zum Bestreuen

für eine Springform mit 26 cm Durchmesser

Die Form großzügig ausbuttern, den Ofen auf 180° C vorheizen.

Den Sesam in einer weiten Pfanne ohne Fett rösten, bis er zu duften beginnt. In einem Food Processor oder mit einem Pürierstab fein mahlen, dabei darauf achten, dass keine Paste entsteht (das soll kein dunkles Tahini werden!).

20 Gramm, also etwa ein Fünftel, des gemahlenen Sesams für später zur Seite stellen.

Den Zucker zum restlichen (Großteil des) Sesam geben und nochmals im Food Processor oder mit dem Pürierstab mahlen, sodass ein graues Pulver entsteht. 1-2 Esslöffel vom Sesamzucker benutzen, um die gebutterte Form auszustauben.

Die Butter schmelzen und leicht abkühlen lassen. Die Eier zugeben und glattrühren. Anschließend Milch, Sahne und den Sesamzucker unterrühren.

Backpulver und Salz zugeben und unterrühren. Das Klebreismehl hinzufügen und mit einem Teigschaber (es staubt sonst viel zu sehr!) einarbeiten. Mit dem Mixer glattrühren.

Den Teig in die vorbereitete Form füllen und für 45-55 Minuten backen. Mit einem Holzsstäbchen testen, ob der Kuchen durch ist.

Aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Aus der Form lösen und auf eine (Servier-)Platte setzen.

Für den Guss die Sahne und die übrigen 20 g gemahlener Sesam mit einer Prise Salz verrühren.

Zucker und Wasser in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Hitze hellgolden karamellisieren lassen. Sofort die Sahnemischung zugeben und glattrühren (Achtung, blubbert sehr!).

Den Karamellguss so schnell wie möglich auf dem Kuchen verteilen. Am Rand mit hellem Sesam bestreuen, abkühlen lassen.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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