Zuckersüß 332

Am Montag habe ich es endlich mal wieder zur Aufmacher-Medienrunde geschafft. Diesmal hat Pressefotograf Christian Bruna aus seinem Arbeitsalltag erzählt, es war sehr interessant:

Eine interessante ⁦@AufmacherM⁩-Runde mit Pressefotograf ⁦@brunapix⁩!#sketchnotes pic.twitter.com/NPA754l8Oj— Jana (@jasowies_o) 29. April 2019

Den Maifeiertag am Mittwoch habe ich zu meinem Wochenendstart erklärt und daheim in Niederbayern vorbeigeschaut. Dort habe ich in Omas Garten Rhabarber abgeschnitten und einen sehr guten Salat daraus gemacht: Fein gewürfelt, über Nacht in Zucker eingelegt, sodass er weicher und etwas weniger sauer wird. Doppelt so viel grünen Spargel ebenso fein gewürfelt, in Olivenöl angebraten und in ein paar Teelöffeln Orangenmarmelade geschwenkt, serviert mit gebratenen Frühlingszwiebeln und gerösteten Mandeln (das alles angelehnt an einen Satz in diesem Artikel). Dann war ich noch im Auwald der Isarmündung, um Morcheln zu suchen, habe aber leider keine gefunden. Nix ists geworden mit der geplanten Morchel-Spargel-Pasta von la mia cucina.

Stattdessen also einfach Spargel mit Hollandaise, von der mir drei Eiweiß übrigblieben, die ich sogleich zu Pavlovas verarbeitete. Statt wie die zwei, die schon im Blog sind (Aprikose/Pistazie und Kirsche), habe ich sie aber mit Rhabarberkompott serviert:

Hier folgen meine liebsten Links der Woche:

Rezepte

Gin-Basil Smash – GIN PESTO! – Bitters Blog
Das Originalrezept meines liebsten Cocktails.

Pistachio & Basil Tart – Always With Butter
Noch mehr Basilikum!

Lemon Mascarpone Crepe Cake – Completely Delicious
Ich sollte mal wieder einen Pfannkuchenstapelkuchen backen – den letzten gabs zu meinem 22. Geburtstag bzw dem 8. Blogjubiläum:

Ottolenghi’s Honey & Yogurt Set Cheesecake – Food52
Ohne Backen, dafür mit weißer Schokolade.

Texte

There Is No Reason to Cross the U.S. by Train. But I Did It Anyway. – The New York Times
Es scheint mir, als hätte Zugfahren in den USA ganz und gar nichts mit dem Zugfahren in Europa gemeinsam.

Scale on a rail trip is what’s most arresting. We live so much of our lives close-up — scrolling through phones, watching our type appear on computer screens, scrutinizing papers, preparing meals, cleaning our homes room by room. Very few elements of our day-to-day tasks remain out of arms’ reach. An extended train ride affords a chance not just to see a horizon but also to soak it up. To luxuriate in the far-off for uninterrupted hours. To exist, briefly, in the uncharted sections of the cellphone-coverage map.

The Case for Reparations by Ta-Nehisi Coates – The Atlantic
Ein Longread von 2014, für den ich fast eine ganze Zugfahrt brauchte. Afroamerikaner_innen erfuhren und erfahren so viel jahrhundertelange, unüberwundene Ungerechtigkeit, es ist nicht zu fassen:

Just as a homeowner today might subscribe to a magazine like This Old House, slaveholders had journals such as De Bow’s Review, which recommended the best practices for wringing profits from slaves. By the dawn of the Civil War, the enslavement of black America was thought to be so foundational to the country that those who sought to end it were branded heretics worthy of death. Imagine what would happen if a president today came out in favor of taking all American homes from their owners: the reaction might well be violent.

„Etwas, das nicht ohne Folgen bleiben kann“ › Blog von Armin Wolf
WTF ist zur Zeit eigentlich in Österreich los?!

Wie spontan Vilimskys Empörung im Studio war, ist übrigens eine interessante Frage. Wenige Stunden nach dem Interview hat die FPÖ einen EU-Wahlspot veröffentlicht, in dem eine TV-Journalistin namens „Armina Wolf“ eine wesentliche Rolle spielt. Nicht wenige Kommentatoren auf Twitter vermuten, Vilimsky hätte mich im Interview – ganz unabhängig von meinen Fragen – in jedem Fall frontal attackiert, weil der Konflikt mit dem ORF offensichtlich zum freiheitlichen Wahlkampfkonzept gehört.

Gaffa Tape hält die Welt zusammen – derStandard
Ein schöner Nachruf auf den Erfinder:

Gaffer- oder Panzerband, der Name kommt von „Gaffer“, dem amerikanischen Wort für einen Oberbeleuchter beim Film. Das mit Baumwollfasern verstärkte, superhalt- und beinahe unkaputtbare Klebeband, das Lowell aus zarter besaiteten Vorgängern wie dem „Tesafilm“, dem „Leukoplast“ oder dem im Zweiten Weltkrieg zur Abdichtung von Munitionskisten eingesetzten US-amerikanischen „Duct Tape“ entwickelte, trat damals parallel zum Urknall des Rock ’n‘ Roll und der Popkultur einen Siegeszug an, der seinesgleichen sucht.

Clean label’s dirty little secret – New Food Economy (via @thebirdisgone)
Lebensmitteltechnologie ist nicht nur böse – das Marketing ist viel schlimmer!

Take tocopherol. It’s a ubiquitous ingredient in packaged foods like Hershey’s Cookies ‘n’ Crème bars, where it’s added to prevent rancidity and mask off-flavors. To the conscientious label reader, the word might raise eyebrows: It sounds medical and vaguely threatening, like a cousin to formaldehyde or Rohypnol. But tocopherol is nothing but vitamin E—an antioxidant that, by another name, might entice consumers. Vitamin E isn’t nutritious when used this way in chocolate, though it’s certainly safe—and yet the science lab name can be a deterrent anyway.

Das gute Essen liegt so nah. – Anonyme Köche
Eine Antwort auf den obigen Beitrag? Und ein Rezept für Schulterscherzel vom Wollschwein!

Gefühlt jede Woche wird wieder eine Sau durchs mediale Dorf getrieben. Das Muster ist immer schwarz-weiss. Da hochproblematisch, hier supergesund. Und die Diskussionen darüber sehr anstrengend, weil hoch emotional, gering faktenbasiert und oft geführt von Fanatikern mit religiösem Eifer. Die einen sind verklärt und meinen, mit einem Foodtrend die Welt und sich selbst zu retten, die anderen hacken auf einzeln herausgepickten Lebensmitteln oder Konsumverhalten herum, als würde die Welt untergehen. Die Wahrheit und vor allem die Umsetzbarkeit in unserem Alltag liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Wir sind alle gut beraten, einen Schritt zurückzutreten, das grosse Ganze zu anzuschauen und versuchen, im Kleinen Dinge zu verbessern.

Nicht unproblematisch: Die Podcast-Begeisterung der Zeitungsverlage – Übermedien (via @SaSchroeder)
Radiohäuser, Verlage und Podcaster_innen könnten allesamt voneinander lernen, tun das aber nicht immer:

Neben den Verlagen und etablierten Sendern überschwemmen auch Angebote der Streaming-Portale wie Spotify oder Deezer den Markt. Sie sorgen für Kommerzialisierung und Formatierung und machen es unabhängigen Anbietern schwer, die am Küchentisch plaudern.Andere langgediente Podcaster hatten sich dagegen erhofft, dass die neuen Mitspieler zu einer Professionalisierung beitragen könnte – auch mit gemeinsamen Standards, was die Reichweiten-Messung angeht. Stattdessen machten große Verlagsmedien teilweise die Werbepreise kaputt.

The Case for Doing Nothing – The New York Times
Niksen ist ein großartiges Wort!

If you’re doing nothing, own it. When someone asks you what you’re doing during a nothing break, simply respond, “Nothing.” Be unapologetic about taking breaks or holidays, and if you start to feel guilty about being seen as lazy, think of niksen not as a sign of laziness but as an important life skill. Choose the initial discomfort of niksen over the familiarity of busyness.

Sonst So

A poem about Silicon Valley, assembled from Quora questions about Silicon Valley
Aus der Kategorie: sowas gibts nur im Internet.

Foto

Die Kirche von Mascarino Venezzano in der Nähe von Bologna.

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Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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