Himbeer-Mascarpone-Charlotte

An Torten wage ich mich nur selten, denn ich finde sie ziemlich unpraktisch. Sie sind aufwendig zu machen, schlecht zu transportieren, nur in großer Menge (also für weit mehr als 2 Leute) sinnvoll und nicht lange haltbar.

Himbeer-Mascarpone-Charlotte

Hin und wieder, so zum Beispiel auch für die diesjährige Osterbrunch-Tafel meiner Familie, packt mich aber der Ehrgeiz und ich sinniere über luftige Biskuitböden, cremige Sahnefüllungen und süße Früchte zur Dekoration. Eine zusätzliche Herausforderung für das Ostersonntagsexemplar: Möglichst viel von den ausgeblasenen Eiern (also Eiweiß-Eigelb-Gemisch) aufbrauchen, am Besten auch noch den unendlichen Vorrat an selbstgemachter Marmelade schrumpfen lassen.

Himbeer-Mascarpone-Charlotte

Nichts einfacher als das: die Übrigbleibsel der ausgeblasenen Eier wanderten in die Biskuitböden, ein kleines Glas Himbeer-Rhabarber-Konfitüre dazwischen. Außenherum selbstgemachtes Löffelbiskuit, das die Cremeschicht aus Mascarpone und Himbeerpüree an ihrem Platz hielt. Zur Deko noch ein paar unverschämt luxoriöse frische Himbeeren und Heidelbeeren (vermutlich importiert von der anderen Seite der Welt) und fertig ist der Hingucker!

Die Torte ist aus folgenden Komponenten zusammengesetzt:

Biskuitböden
Löffelbiskuit
Konfitüre (in meinem Fall Himbeer-Rharbarber)
Mascarponecreme mit Himbeerpüree
frische Beeren zur Dekoration

Bauanleitung Himbeer-Mascarpone-Charlotte

Am Besten zuerst die Biskuitböden mit Konfitüre zusammensetzen, dann die Löffelbiskuits außenherum aufstellen und mit einem Tortenring fixieren. Erst dann die Mascarponecreme daraufgeben und glattstreichen. Für mindestens 4 Stunden kühlstellen, damit die Füllung fest wird. Zuletzt mit frischen Beeren garnieren

Biskuitböden

5 Eier
150 g Zucker
frisch geriebene Zitronenschale
80 g Mehl
80 g Speisestärke
80 g flüssige Butter

Den Ofen auf 175° C vorheizen und eine Springform mit 24 cm Durchmesser bereitstellen.

Eier, Zucker und Zitronenschale solange aufschlagen, bis die Masse dickflüssig, feinporig und sehr hell ist. Anschließend Mehl und Speisestärke darübersieben und vorsichtig unterheben. Die flüssige Butter vorsichtig zugeben und gleichmäßig einarbeiten.

Den Teig in die vorbereitete Form füllen und etwa 25 Minuten backen. Der Biskuit ist fertig, sobald er bei leichtem Fingerdruck wieder in die Ausgangsposition zurück „springt“.

Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Vorsichtig aus der Form lösen und horizontal halbieren.

Löffelbiskuits nach einem Rezept von As Easy As Apple Pie
3 Eiweiß
50 g Zucker (ich habe selbstgemachten Vanillezucker verwendet)
1 TL Zitronensaft
3 Eigelb
50 g Zucker
frisch geriebene Zitronenschale
1 TL Zitronensaft
65 g Mehl
30 g Speisestärke
+ Puderzucker zum Bestreuen

Den Ofen auf 175°C vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

Eiweiß, Zucker und Zitronensaft in einer völlig fettfreien Schüssel zu steifem Schnee schlagen. Beiseite stellen.

Eigelb, Zucker, Zitronenschale und Zitronensaft in einer zweiten (großen) Schüssel cremig rühren. Mehl und Speisestärke darübersieben und den Eischnee zugeben. Mithilfe eines Teigschabers vorsichtig unterheben, bis die Masse homogen ist. Nicht zu lange rühren, sonst fällt die Masse wieder zusammen.

Die Masse in einen Spritzbeutel mit runder Tülle füllen und Löffelbiskuits von etwa 12cm Länge auf die vorbereiteten Bleche spritzen. Dabei die Enden etwas dicker machen, um die typische Form von Löffelbiskuits zu erreichen. Unbedingt darauf achten, mindestens 3 cm Abstand zwischen den einzelnen Löffelbiskuits zu lassen, damit sie später nicht zusammenlaufen.

Dick mit Puderzucker bestäuben und 15 Minuten lang backen. Zur Hälfte der Backzeit die Bleche tauschen, damit die Löffelbiskuits auf beiden gleichmäßig braun werden. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

Cremefüllung

Himbeerpüree
200 g (TK-)Himbeeren
1 EL Zucker
frisch geriebene Zitronenschale
Mascarponecreme
250 g Mascarpone
175 g Frischkäse
30 g Zucker (ich habe selbstgemachten Vanillezucker genommen)
4 Blätter Gelatine
200 g Sahne
Salz
2 EL Milch

Himbeeren mit Zucker und etwas frisch geriebener Zitronenschale in einen kleinen Topf geben. Erhitzen, bis die Himbeeren zerfallen und ein Fruchtpüree entsteht. Von der Hitze nehmen und abkühlen lassen.

Mascarpone, Frischkäse und Zucker verrühren.

Die Gelatine nach Packungsanweisung in kaltem Wasser einweichen.

Sahne mit einer Prise Salz steif schlagen.

Die Milch erhitzen. Die Gelatine ausdrücken und darin auflösen.

Steif geschlagene Sahne und aufgelöste Gelatine zur Mascarponemischung geben und vorsichtig verrühren. Zuletzt das Himbeerpüree zugeben und grob unterziehen. Zügig weiterverarbeiten.

english version

Raspberry Mascarpone Charlotte

The cake consists of the following components (german translation for understanding the graphic in italic)

cake layers Biskuitboden
lady fingers Löffelbiskuit
jam (i used homemade raspberry/rhubarb) Konfitüre
mascarpone cream with raspberry puree Mascarponecreme mit Himbeerpüree
fresh berries for decoration frische Beeren

Bauanleitung Himbeer-Mascarpone-Charlotte

To assemble the cake it is best to start with putting together the cake layers with jam. Then place the ladyfingers around the cake and fix with a cake ring. Later spread the mascarpone cream on top. Let rest in a cool place for at least 4 hours, then garnish with fresh berries.

Cake Layers Biskuitboden

5 eggs
150 g sugar
freshly grated lemon zest
80 g flour
80 g cornstarch
80 g liquid butter

Preheat oven to 175°C and prepare a cake pan with 24cm in diameter.

In a mixing bowl, whip eggs, sugar and lemon zest until thick and nearly white. Sift flour and cornstarch and carefully fold into egg mixture. Then add butter and fold in until combined.

Fill batter into the prepared pan and bake for about 25 minutes. The cake is ready, if it springs back to its initial position after touching it lightly.

Remove from oven and let cool. Then remove the cake from the pan and cut it in half horizontally.

Ladyfingers Löffelbiskuits
adapted from a recipe by As Easy As Apple Pie

3 egg whites
50 g sugar (i used homemade vanilla sugar)
1 tsp lemon juice
3 egg yolks
50 g sugar
freshly grated lemon zest
1 tsp lemonn juice
65 g flour
30 g cornstarch
+ powdered sugar for dusting

Preheat oven to 175°C and line two baking sheets with parchment paper.

In a completely fat-free bowl, whisk egg whites, sugar and lemon juice until very stiff. Set aside.

In a mixing bowl, cream together egg yolks, sugar, lemon zest and juice. Sift flour and cornstarch and add it to the egg yolk mixture. Add egg whites. Using a spatula, fold in flour mixture and egg whites gently until evenly combined. Don’t overmix, otherwise the ladyfingers will collapse.

Transfer the batter into a piping bag with a circle tip. Pipe into lines about 12 cm long, making the ends a little thicker. Make sure to leave about 3cm space in between the ladyfingers to prevent them from baking together.

Dust with powdered sugar and bake for 15 minutes. Turn baking sheets at half of the time to ensure evenly baked ladyfingers. Remove from oven and let cool.

cream filling

raspberry puree
200 g (frozen) raspberries
1 TBSP sugar
freshly grated lemon zest
mascarpone cream
250 g mascarpone
175 g cream cheese
30 g sugar (i used homemade vanilla sugar)
4 gelatin leaves
200 g heavy cream
salt
2 TBSP milk

In a small pot, combine raspberries, sugar and some freshly grated lemon zest. Heat slowly, stirring now and then until the consistency is like puree. Remove from heat and let cool.

In a bowl, stir mascarpone, cream cheese and sugar until creamy.

Let gelatin soak in cold water according to package instructions.

Whip heavy cream and a pinch of salt until stiff.

Heat the milk (microwave is easiest) and dissolve the gelatin leaves.

Add stiff cream and dissolved gelatin to the mascarpone mixture and stir until combined. Add raspberry puree and swirl it into the mascarpone cream. Assemble the cake quickly to prevent the gelatin to harden before.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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